Das Gießen ist das älteste und am weitesten verbreitete Verfahren zur Herstellung von AlNiCo-Magneten. Dabei werden die Rohstoffe – Aluminium, Nickel, Kobalt, Eisen und Spurenelemente wie Kupfer und Titan – in einem Induktionsofen bei Temperaturen über 1750 °C geschmolzen. Die geschmolzene Legierung wird anschließend in harzgebundene Sand- oder Metallformen gegossen, um die gewünschte Form zu erhalten. Dieses Verfahren eignet sich besonders für die Herstellung großer Magnete und komplexer Geometrien, die mit anderen Techniken nur schwer zu erreichen sind.
Sintern ist ein pulvermetallurgisches Verfahren, bei dem feines AlNiCo-Pulver in die gewünschte Form gepresst und anschließend bei hohen Temperaturen unter Wasserstoffatmosphäre gesintert wird. Dieses Verfahren ist wirtschaftlicher für die Herstellung kleiner Magnete in großen Stückzahlen und bietet mehr Flexibilität bei der Formgestaltung.
Gegossene AlNiCo-Magnete weisen aufgrund ihrer höheren Remanenz und Koerzitivfeldstärke bessere magnetische Eigenschaften als gesinterte Magnete auf. Dadurch eignen sich gegossene Magnete besser für Anwendungen, die starke Magnetfelder erfordern, wie z. B. Generatoren in der Luft- und Raumfahrt und militärische Radarsysteme. Gesinterte Magnete weisen zwar geringere magnetische Eigenschaften auf, eignen sich aber dennoch für viele Industrie- und Verbraucheranwendungen, bei denen Kosten und Formflexibilität wichtiger sind.
Das Gießen ist aufgrund der benötigten Formen mit höheren Werkzeugkosten verbunden und daher für die Produktion kleiner Stückzahlen weniger wirtschaftlich. Für große Magnete und komplexe Formen bleibt das Gießen jedoch die kostengünstigste Methode, da es hochwertige Magnete in einem einzigen Schritt herstellen kann. Das Sintern hingegen zeichnet sich durch geringere Werkzeugkosten und schnellere Produktionszyklen aus und eignet sich daher ideal für die Großserienproduktion kleiner Magnete.
Sowohl Gießen als auch Sintern bieten Formflexibilität, allerdings auf unterschiedliche Weise. Gießen ermöglicht die Herstellung komplexer Formen mit großen Abmessungen, während Sintern die Herstellung komplexer Geometrien mit feinen Details ermöglicht. Die Wahl zwischen den beiden Verfahren hängt von den spezifischen Formanforderungen der Anwendung ab.
Gegossene AlNiCo-Magnete sind härter und spröder als gesinterte Magnete und neigen daher bei der Bearbeitung oder Handhabung zu Rissen. Gesinterte Magnete sind zwar ebenfalls spröde, weisen aber eine geringere Sprödigkeit auf und lassen sich leichter bearbeiten und handhaben. Dadurch eignen sich gesinterte Magnete besser für Anwendungen, die enge Toleranzen und häufige Handhabung erfordern.
Gegossene AlNiCo-Magnete finden breite Anwendung in der Luft- und Raumfahrt sowie im Militärbereich, wo hohe magnetische Leistung und thermische Stabilität entscheidend sind. Beispiele hierfür sind Flugzeuggeneratoren, Radarsysteme und Raketenleitsysteme. Gesinterte AlNiCo-Magnete finden sich häufiger in Industrie- und Verbraucheranwendungen wie Sensoren, Aktoren und Lautsprechern, wo Kosten und Formflexibilität wichtiger sind als die absolute magnetische Leistung.
Jüngste Fortschritte in der additiven Fertigung (3D-Druck) eröffnen neue Möglichkeiten zur Herstellung von AlNiCo-Magneten mit komplexen Geometrien und maßgeschneiderten magnetischen Eigenschaften. Die additive Fertigung ermöglicht die schichtweise Abscheidung von AlNiCo-Pulver und ermöglicht so die Herstellung von Magneten mit komplexen inneren Strukturen und optimierter Magnetfeldverteilung. Obwohl sich die additive Fertigung noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, hat sie das Potenzial, die Produktion von AlNiCo-Magneten zu revolutionieren, indem sie Abfall reduziert, Lieferzeiten verkürzt und eine bedarfsgerechte Fertigung ermöglicht.
Auch hybride Fertigungsverfahren, die Gießen und Sintern kombinieren, werden erforscht, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen. Einige Hersteller nutzen beispielsweise Gießen zur Herstellung des Magnetkerns und sintern anschließend eine dünne Schicht AlNiCo-Pulver auf die Oberfläche, um die magnetischen Eigenschaften zu verbessern. Dieser Ansatz ermöglicht die Herstellung von Magneten mit hoher magnetischer Leistung und komplexen Formen zu geringeren Kosten als beim herkömmlichen Gießen.
Um die mechanischen und magnetischen Eigenschaften von AlNiCo-Magneten zu verbessern, werden fortschrittliche Wärmebehandlungsverfahren wie Heißisostatisches Pressen (HIP) und Funkenplasmasintern (SPS) untersucht. Bei diesen Verfahren werden die Magnete während des Sinterns hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt, was zu dichteren Mikrostrukturen und verbesserter magnetischer Leistung führt. Diese fortschrittlichen Wärmebehandlungsverfahren befinden sich zwar noch in der Entwicklung, haben aber das Potenzial, AlNiCo-Magnete mit überlegenen Eigenschaften für Hochleistungsanwendungen herzustellen.
Die Herstellung von AlNiCo-Magneten erfolgt im Wesentlichen durch zwei Verfahren: Gießen und Sintern. Gießen ist das traditionelle Verfahren, das starke magnetische Eigenschaften und die Herstellung großer, komplexer Formen ermöglicht und sich daher ideal für die Luft- und Raumfahrt sowie für militärische Anwendungen eignet. Sintern hingegen ist ein moderneres und wirtschaftlicheres Verfahren, das Formflexibilität und Kosteneffizienz für die Massenproduktion kleiner Magnete bietet. Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile, doch neue Trends wie die additive Fertigung, Hybridtechniken und fortschrittliche Wärmebehandlung eröffnen neue Möglichkeiten für die Herstellung von AlNiCo-Magneten mit verbesserten Eigenschaften und kundenspezifischen Designs. Mit der Weiterentwicklung der Technologie wird die Herstellung von AlNiCo-Magneten zweifellos effizienter, kostengünstiger und vielseitiger, was ihre Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen weiter ausweitet.